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Dienstag, 26. Juli 2022

Gärten besuchen sich



19.-24. Mai 2022

Besuch in Paris


Nach 3-maligem Zoom mit den Gemeinschaftsgärten in Paris ist es am 19. Mai nun soweit:

Wir, 13 Personen aus 6 Gemeinschaftsgärten und 2 Übersetzer*innen besteigen den Zug um analog 5 Gärten in Paris zu besuchen!

Paris, die Stadt mit der größten Einwohnerdichte pro qm Europas, zeigt uns, wie (erkämpfte)Freiflächen genutzt werden können.

Freitag, 20. Mai

Eingebettet in einer Parkanlage (4 Rue des Récollets, 10.Arrondissement)

Dieser Platz wurde 3 Jahre lang, jeden Morgen ab 5 Uhr von Anwohner*innen besetzt, so verhinderten sie somit einen Wohnungsneubau.

Weiter geht es zum Saint-Louis Krankenhaus am Gare de l´Est: 


Dort im Garten, sind im stillgelegten Wohnheim für Auszubildende,  Bienenstöcke aufgestellt, die viele Kilo Honig im Jahr produzieren.

110 Rue du Ruisseau 

Besuch des Jardin du Ruisseau auf den Gleisen der stillgelegten Ringbahn der SNCF. Nach fast 1 Jahr Müllbeseitigung auf dem  Gelände, stehen nun Hochbeete, wo reichlich Gemüse angebaut und Gartenabfall kompostiert wird …

Dazwischen Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen.

Das ganz Besondere an diesem Garten ist: jeden Samstagnachmittag kann- wer Lust hat- Tango tanzen lernen.


 

 

 

 

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Zusammenarbeit mit Schulen und pädagogischen Einrichtungen.

 

Samstag, 21.Mai

56 Rue Saint-Blaise 20. Arrondissement

 Beindruckend auch der Gemeinschaftsgarten 56: 




Auch dieser Garten wurde erst einmal vom Müll befreit, Mieter*innen ins Projekt einbezogen.


Zwischen 2 Häusermauern (max. Breite 5m) scheint die Sonne höchstens 2 Stunden täglich, ist der Gemüseanbau sehr begrenzt.

Auch in diesem Garten ist die pädagogische Arbeit ein inhaltlicher Schwerpunkt.

Seit einiger Zeit gibt es auf der Straße zum Eingang viele Hochbeete, die auch zur Verkehrsberuhigung beitragen.



Unweit vom Gemeinschaftsgarten 56, umgeben von Hochhäusern, gibt es eine vielfältige Vegetation; angelegt,- betreut und geerntet von Anwohner*innen!



 


Auf dem Weg zum Mittagessen……umgeben von einer Kindertagesstatte, Obdachlosenunterkunft, Wohnhäuser und Friedhof, kommen wir am (ehemaligen?) Wasserspeicher von Paris vorbei.
Auf dieser Fläche wird seit Jahren viel Gemüse erst in Gewächshäusern vorgezogen, später im Freien
ausgesetzt.
 


Diese Gärtnerei arbeitet mit Menschen, die u.a. als Ein-Euro-Jobber angelernt werden.
 

Sonntag, 22. Mai


Bois Dormoy,Cité de laChapelle, 18 Arrondissement


Auf der Fläche sollte auch ein Neubau entstehen. Auch diesmal verhinderten Anwohner*innen durch besetzen des Platzes das Bauvorhaben.
Der Bezirk überträgt den Besetzer*innen den Platz.



Im Laufe der Jahre ist dort ein kleines Wäldchen entstanden, das als Gemeinschaftgarten und Treffpunkt von Anwohner*innen u.a. für Filmvorführungen genutzt wird.
Noch ein Zugeständnis des Bezirkes:
Die noch immer brachliegende, angrenzende Fläche wird in Zukunft auch vom Gemeinschaftsgarten bearbeitet werden können.

Wir verbrachten den Nachmittag im „Wäldchen“

mit einer Diskussionsrunde – Städtisches Gärtnern  in Paris und Berlin: Welche Dynamik, welche Herausforderung? Gleicher Kampf?
Außerdem : Vorstellung des lokalen Netzwerk von JPP le Jardinier.
Zuletzt erweiterten wir das schon das bestehende Mosaik unter Anleitung eines Künstlers…..



23. Mai

 
Maison du Jardinage, Parc de Bercry, 12. Arrondissement


Besichtigung der von der Stadt angelegte Park mit Schwerpunkt Gemüseanbau.
Alle dort arbeitenden Personen sind bei der Stadt Paris angestellt!
Das pädagogische Angebot richtet sich überwiegend an Kita- und Schulkinder,
die auch im Haus ein vielfältiges Lern- und Anschauungsmaterial vorfinden.
     

       

                                                
Gleicher Tag nachmittags:


Nid de Ortolan,Rue Saint-Médard und Les Mouffettes,3Passage des Patriarches, 5 Arrondissement


(Beide Standorte werden von den gleichen Gemeinschaftsgärtner*innen bearbeitet.)


1. Standort:


Gärtnern auf dem Dach eines Schulneubaus.
Das angrenzende Senior*innen Wohnhaus gibt vielen Bewohner*innen die Möglichkeit der Teilhabe. Für die Bewohner*innen wurde extra ein Fahrstuhl von der Stadt gebaut zum Erreichen des Daches.



Blick aus dem Fenster. Die Alten könn(t)en auch den Weg aus dem Fenster nehmen….

Die Anbaufläche wird von 4 altersgemischten Gruppen bearbeitet.

Jeweils 1x die Woche wird das geerntete Gemüse verteilt!
Vom Dach ziehen wir in den 2. Garten, der ca. 5 Minuten zu Fuß gut zu erreichen ist:
Die Häuser hier sind nur 2 Stockwerke hoch, dazwischen eine ehemalige Galerie. Zwischen 2 Hausmauern ist wieder eine kleine Gemüse-Oase entstanden.



                

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Im Innenbereich werden Sprossen zum Keimen gebracht und Gemüse vorgezogen!



Am nächsten Tag fuhren wir wieder zurück nach Berlin,

 bequem mit dem Zug. Zehn Stunden und wir waren wieder zu Hause.








Solltet Ihr Interesse haben, Euch nicht nur  die oben beschriebenen Gärten in Paris  anzugucken, dann gibt es ja noch einige Gemeinschaftsgärten hier in Berlin! 


15 Frauen und 2 Männer im Alter von 25 bis 67 Jahre aus der
Rote Beete
Wilde 17
Allmende/Tempelhofer Feld
PrinzessinnenGärten/Herrmannstr.
Kiezgarten (Pankow)
Ton, Steine Gärten/also wir…….
verbrachten 5 intensive, interessante Tage  in Paris!
Vom 29. September bis 4 Oktober können wir dann die Paris*innen in unseren Gemeinschaftsgärten begrüßen.